Therapieansatz

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist die am besten untersuchte Form von Psychotherapie. Sie kombiniert zwei Therapieansätze: die kognitive Therapie und die Verhaltenstherapie. In der Akzeptanz-Commitment-Therapie (ACT) werden darüber hinaus noch achtsamkeits- und akzeptanzbasierte Strategien integriert.

Psychotherapie ist ein Veränderungsprozess mit dem Ziel, sich aktiv mit eigenen Beschwerden auseinanderzusetzen und Wege zu finden, diese zu bewältigen. Ich arbeite dabei ausschließlich mit wissenschaftlich fundierten Methoden. Welche Behandlungsmethoden eingesetzt und welche Techniken angewandt werden, hängt davon ab, um welches Problem oder welche Störung es sich handelt. Eine wichtige Voraussetzung für die Wirksamkeit jedes Therapie-Schrittes ist eine vertrauensvolle Patienten-Therapeuten-Beziehung und Ihre aktive Mitarbeit.

Depression und Burnout-Syndrom

Hier ist der Therapieansatz einfach und doch schwer. Im Rahmen einer nachhaltigen Therapie setzen Sie sich mit Ihren Denkmustern auseinander. Denn trübe Gedanken fördern deprimierte Gefühle wie Freud- und Energielosigkeit, innere Leere, was in der Folge häufig zu Rückzug führt. Auslöser sind oft frustrierte Erwartungen an uns und andere. Ziel der Therapie ist es deshalb, das Kreisen um Probleme durch hilfreiche Gedanken zu ersetzen, wieder aktiver zu werden und neue, positive (soziale) Erfahrungen zu machen. Bei chronischer Depression (länger als zwei Jahre) reicht ein verhaltenstherapeutischer Ansatz alleine oft nicht aus. Hier hat sich als erfolgreich erwiesen, interpersonelle und psychodynamische Therapieformen zu ergänzen (CBASP-Ansatz).

Angst- und Zwangsstörung

Damit Angst, Zwang, Trauma nicht mehr den Alltag bestimmen!
Übermäßige Ängste und zwanghaftes Verhalten können nur dann überwunden werden, wenn man sie ganz genau anschaut sowie ihren Ursprung oder ihre Funktion erkennt. Wichtig für Ihren therapeutischen Erfolg ist dann persönlich die Erfahrung zu machen, dass Sie Ihre Gefühle aushalten können und die befürchteten Konsequenzen gar nicht eintreten. Daher ist oft das Expositionstraining ein zentraler Teil der Therapie. Es ist zudem hilfreich am Aufbau bzw. der Stabilisierung Ihres Selbstgefühls zu arbeiten, um weniger anfällig für Ängste zu sein.

Warum Selbstmitgefühl wichtig ist?

Eine Studie mit 2500 Erwachsenen zeigte, dass diejenigen die über einen guten Selbstwert verfügten, in der Regel auch in einer guten psychischen Verfassung sind. Dies ist für uns verständlich ableitbar. Viel bemerkenswerter ist eine weitere Erkenntnis der Studie: verfügten die Befragten jedoch nur über einen geringen Selbstwert, brachten sich selbst aber Verständnis und Wärme entgegen, erfreuten sie sich ebenfalls einer guten psychischen Gesundheit. Das ist deswegen eine gute Nachricht, weil es viel einfacher ist bei uns Menschen das Selbstmitgefühl zu steigern, als das Selbstwertempfinden.

3 Bestandteile des Selbstmitgefühls…
  1. Selbstfreundlichkeit: bedeutet, verständnisvoll und freundlich mit sich selbst zu sein, anstatt – wie so oft – sich zu verurteilen und zu kritisieren.
  2. Geteilte Erfahrung: meint, zu erkennen, dass wir mit unseren Erfahrungen nicht allein sind. Wenn wir einen schlechten Tag haben, Fehler machen und negatives Feedback bekommen, denken wir automatisch, nur uns geht es so. Das passiert aber den meisten Menschen.
  3. Achtsamkeit: bedeutet, Gefühle und Gedanken wahrzunehmen, sich aber nicht in ihnen zu verlieren. Also zum Beispiel Enttäuschung zu bemerken, da sein zu lassen und nicht in Selbstmitleid zu versinken (hört sich leichter an, als es ist)!

(Hoch)Sensibilität bei Männern

Literaturhinweis

  • Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie (für Betroffene und Angehörige). Hogrefe. Einen Überblick der angebotenen Ratgeber finden Sie hier.
  • Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei: Ein Umdenkbuch. Russ Harris (2023). Goldmann Verlag.
  • Der achtsame Weg zum Selbstmitgefühl: Wie man sich von destruktiven Gedanken und Gefühlen befreit. Christopher Germer (2023). Arbor.